Wir wollen ins Grüne und fahren dafür eine Woche nach Koh Chang.
Der Bus führt uns aus dem Gewühl der Megacity. Die Skyline verblasst noch in der diesigen Ferne während sich Werbeschilder um uns auftürmen. Sie so groß sind wie ganze Straßenzüge voller Mehrfamilienhäuser. Zügig juckelt der Bus durch die Armut von Thailand. Mit dem zunehmenden Grün ergibt sich Stunden später ein Bild romantischer Idylle.
Der Urwald ist in weiten Teilen domestiziert. Wo wir auch herfahren stehen große Monokulturen aus Kautschukbäumen und es werden Flächen für mehr geschaffen.
Nach 6 Stunden kommen wir am Hafen an und gehen an Bord. Außer uns sind nur Chinesen auf dem Schiff. Offenbar ist Thailand das Mittelmeer von China.
Wir sind außerhalb der Saison unterwegs und verstehen nach und nach, dass die Insel derzeit fast frei von Touristen ist. Ein Traum! Palmen, ein menschenleerer Strand und der perfekte Seeblick vom eigenen Balkon und Bett aus. Wir genießen das nächtliche Meeresrauschen in der warmen Briese, haben dazu die Grinsekatze am Himmel und ein Glas Kokoswasser in der Hand. DAFÜR hat sich der gesamte Shit der letzten Wochen gelohnt!
Morgens können wir barfuß über den einsamen Strand in wenigen Minuten bis zum nächsten Restaurant schlendern. Nur ein weiterer Mitreisender krabbelt neben uns zu seiner nächsten Mahlzeit.
Bei unserer Ankunft hat Palo direkt ein Moppet für unseren gesamten Aufenthalt gemietet. Gleich die ersten Fahrten führen uns über steile Hänge mit noch steileren Kurven ... Wir brausen über die ganze Insel, steuern Ortschaften an für den nächsten Kiosk oder Restaurants und besichtigen Wasserfälle im Jungle, Tempel, den Mangrovenwald und Strände. Das fühlt sich toll an: Sommer, Freiheit, Reisen und Zusammensein. Wir sind sehr glücklich.
Die Mangroven sind etwa 5 Meter hohe Büsche. Manche Fotos sehen so aus, als wären wir 30 Meter überm Boden in den Baumwipfeln unterwegs.
Die seelische Entspannung und Tinas verspannter Rücken bringen uns auch endlich mal zur Thaimassage.
Dann kehrt Palos Krankheit zurück und Tina geht alleine auf die Tagestour zum Schnorcheln. Dabei bringt sie neben Eindrücken eines schmuddeligen Riffs hauptsächlich eine mehrtägige Seekrankheit mit. So endet für uns der Genuss der Insel nach wenigen Tagen vorzeitig.
Gerne hätten wir viel öfter die traumhafte Inselgastronomie besucht, statt in den lieblosen Club des Resorts zu gehen.
Am letzten Morgen sehen wir Ebbe. Plastik ist überall am Strand zu finden.
Als wir für die Abreise Packen flitzt eine große Kakerlake aus Palos Rucksack. Natürlich hatten wir seit Reisestart schon ein paar nächtliche Begegnungen im Bad. In DER Größe sind uns die Lebewesen mit 6 Beinen troz allem Schreck lieber als die mit 8.