Wochenlang warten wir auf bessere Wellen um erneut surfen zu können. Wir gehen oft in die vielen veganen Restaurants hier und am Strand spazieren. Da sehen wir öfter Leute eingebuddelt im Strand, manche Vietnamesen und manche koreanischen Touristen (von denen ist hier sehr viele gibt) und sie haben durchweg großen Spaß daran. Regelmäßig pfeifen sich die Bademeister ihre Kehle aus dem Leib. Das klingt wie die sprechenden Erwachsenen bei den Peanuts. Tüt tüt tüüüüüt tüüt tüüÜüÜÜÜüüt!!! tüt. Tüt. Tüt tüt tüt.. Wenn wir um 17:00 Uhr durch unsere Nachbarstraße fahren, ist dort gerade die Schule aus und auf der weiten, breiten Straße kein durchkommen mehr, weil hunderte von Eltern mit Scootern ihre Kinder abholen. Ein wuseliger Ameisenhaufen.
Außerdem machen wir einen Ausflug nach Hoi An. Die Nachbarstadt ist 1 Stunde mit dem Scooter entfernt und wurde uns sehr empfohlen. Uns gefällt sie gar nicht, weil sie nur für Touristen aufpoliert ist und von diesen überlaufen wird und das schon jetzt, wo noch gar keine Saison ist. Alles ist darauf ausgerichtet, die Besucher zum kaufen zu bewegen. Spaß macht es uns nicht.
Dann machen wir noch einen Ausflug in die Nordstadt, wohin wir auch circa 45 Minuten fahren. Nachdem wir einige Zeit am Meer entlang und durch die Nachbarschaften geführt wurden, fahren wir auf eine Brücke und die geht höher und höher und höher und ist einfach riesengroß und plötzlich sind wir über dem Fluss und 50 m über der Stadt, sehen bis zum Horizont und die Skyline. Es gibt keine Gelegenheit zum anhalten, aber die Brücke ist lang genug, um die Aussicht genießen zu können. In der Nordstadt halten wir an einem unbelebten Strand, an dem nur einige Fischer daran arbeiten, ihr großes Netz einzuholen. An der Straße entdeckt Palo ein Eimerchen, in dem ein kleiner Fisch erstickt. Tina läuft mit dem Eimer noch zum Meer und lässt den Fisch dort ins Wasser. Das ist nicht das einzige Lebewesen, dem wir an dem Tag zur Freiheit verhelfen, denn: am Abend sitzt eine große Kakerlake auf unserem Toilettenpapier. In einer umständlichen Rettungsaktion stülpen wir mehrere Tüten über die Ecke und schaben sie auf dem Boden mit Küchenbesteck zusammen, damit das Tierchen zu keiner Seite herauskommen kann. Dann legen wir das Knäuel offen auf den Balkon und nehmen uns vor in Zukunft die Balkontür nur noch in Gegenwart von uns und der Sonne zu öffnen.
In unserer Küche gibt es übrigens keine Trockentücher. Das gespülte Geschirr und Besteck wird einfach oben in den Schrank gelegt, dessen Böden nur aus Metallstangen bestehen, damit es abtropfen kann. Inzwischen ist Palos Hut selbstständig und spontan eine Symbiose mit seinem Umfeld eingegangen und präsentiert uns nach wenigen Tagen im Schrank sein kleines Wunder: Schimmel. Schweren Herzens übergibt ihn Palo der Tonne.
Anfang Dezember werden die Wellen langsam besser für Wassersport. Da werden wir aber beide nacheinander Magendarm krank und Palo bekommt im Anschluss noch eine Erkältung und davon steckt sich dann auch Tina an. An einem einzigen Tag dazwischen geht es uns so gut, dass wir Boards mieten und uns in die Wellen schlagen. Aber das Meer ist so unruhig, dass Tina mit dem Longboard nur nach links und rechts gerissen wird oder vorne und hinten oder unter Wasser gedrückt und rumgewirbelt wird. Völlig ungewohnt ist damit nach 15 Minuten die Energie komplett weg. Da wechselt sie gerade zum Body Board. Das ist klein und nur zum drauflegen gedacht aber ohne Energie kriegt klappt es damit auch nicht mehr.
Die Tage sind im Gegensatz zur Voraussage zunehmend regnerisch, irgendwann schüttet es tagelang pausenlos. Weil wir viel am Laptop sind, ist das gar nicht so schlimm. Aber besseres Wetter würde uns natürlich auch von den Geräten abhalten.
Weil das Wetter wochenlang durchweg schlecht bleibt und Änderung nicht absehbar ist, entscheiden wir uns spontan abzubrechen und weiter nach Perth in Australien zu fliegen.
Am Tag vor unserer Abreise fahren wir noch in eine interessante Gegend, die wir unterwegs gesehen haben: der „Künstlerbezirk“ von Da Nang. Ein Steinmetz steht neben dem anderem und sie erstellen die erstaunlichsten Menschengroßen bis mehrere Meter hohen Statuen von Fabelwesen, Drachen und verschiedensten Gottheiten und Heiligen. Außerdem alle Güter aus Stein und Glas, die man im Haus und Schmuckkästchen praktisch oder zur Dekoration gebrauchen kann. Zudem sind in dieser Gegend viele Häuser mit großen und spannenden sowie schönen Bildern besprüht.
Wir wünschen euch eine fröhliche und entspannte Weihnachtszeit.